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Neid im Reitsport

Jeder hat es schon mal erlebt, sei es seinem Gegenüber oder gegenüber sich selbst. Neid.

Ich möchte heute den Neid im Reitsport ein wenig reflektieren.

Natürlich sind das alles meine eigenen Empfindungen.

 

Neid im Reitsport gehört zum Alltag dazu. Das Drama beginnt dort, wo man seinen Gegenüber um etwas beneidet.

 

Schließlich muss man immer besser sein als der andere, immer muss man das neuste und tollste Produkt auf dem Markt haben, immer muss man die neuste Schabbi aus der angesagten Eskadron Kollektion besitzen.

Wofür?

 

Natürlich möchte man schön aussehen, das kann ich voll und ganz nachvollziehen. Schöne Kleidung ist toll, aber nicht elementar für das Wohlsein des Pferdes.

 

Ich habe bemerkt, dass es vor allem hier in Deutschland so ist. In Großbritannien z.B. geht man nach der Funktionalität der Klamotten, der Ausrüstung, und nicht danach, wo das meiste Bling Bling dran ist oder von welcher Marke das Produkt ist.

Dort geht es um die wirklich wichtigen Dinge.

 

Ich sehe auch oft Menschen, die jeden Cent in die Ausbildung des Pferdes fließen lassen, und sich daher keinen weiteren Luxus leisten können. Und dann belächelt werden, weil ihr Pferd mal nicht ein abgestimmtes Outfit trägt. Oder NoName trägt.

Was soll das?

 

Leider finde ich das auch an mir selbst wieder. Man wird vom Internet so sehr beeinflusst, das erkenne ich erst jetzt!

Wenn ich durch Instagram scrolle, dann sehe ich hier mal eine super tolle Schabbi, dort mal ein ganzes Eskadron Outfit, oder einen sehr teuren Helm und dort mal ein super hübsches Pferd, was einfach super unter dem Reiter läuf. Ja, die Dinge hätte ich auch so gerne!

Denn ohne diese Dinge möchte man mein Bild ja nicht mehr sehen und sogleich sinkt die Reichweite.

Aber in was für einer traurigen Welt leben wir, dass man nur beliebt ist, wenn man schön aussieht und immer ein abgestimmtes Outfit trägt?

 

Gerade sollte es doch um die Pferd-Mensch-Beziehung gehen, über die Fortschritte, eben NICHT um materielle Dinge.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für mich ist das ganze Luxus.

Wie ihr vielleicht wisst, finanziere ich mir Hörby selbst. Ich stecke gerade in meiner Ausbildung im ersten Lehrjahr und habe daher nicht allzu viel Geld übrig.

Anfang Dezember zerstörte Hörby dann seinen Sattel, es musste ein neuer daher.

 

Das sind Ausgaben, die viele gar nicht wissen! Nicht jeder Reiter ist reich, viele halten ihre Pferde mit sehr wenig Geld. Da wird dann an vielen Ecken eingespart.

 

Für mich ist es genauso. Ich mache das gerne, ich weiß worauf ich mich damals beim Kauf eingelasen habe, trotzdem ist es jetzt eine schwierige Zeit für mich. Ich bin jung, ich verdiene mein eigenes Geld, ich möchte mein Geld auch für ein wenig Luxus ausgeben und nicht immer sparen müssen. (Wie sagt man so schön? Jung und unbedarft ;))

 

Und obwohl ich weiß, dass ich mein Geld für etwas grundlegend wichtiges ausgegeben habe, so beneide ich doch diejenigen, die sich alles weitere so leisten können. Plötzlich sieht man überall nur noch Menschen, die neue trendige Produkte am Pferd oder sich präsentieren. Sei es, dass neue Gamaschen gekauft wurden - oh so welche hätte ich auch gern, oder ihr Pferd komplett neu eingekleidet haben - wie schön !.. und ich?

 

Am Ende des Tages komme ich jedoch zur Besinnung.

 

Ein Pferd kostet viel Geld, da wird es Zeit Disziplin an den Tag zu legen und das Rennen um das schönste Outfit beiseite zu kehren. Letztendlich zählt doch der Fortschritt, die Beziehung zu seinem Pferd mehr, als nur toll auszusehen. Das kann schließlich jeder.

Und da ich endlos darüber weiterschreiben könnte, möchte ich euch zum Abschluss zwei Hashtags mit auf den Weg geben, die, wie ich finde, das Thema super reflektieren:

 

#collectmomentsnotthings #fürmehrRealität  

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